12. September 2019
Herr Dr. Morawietz, wann ist eine Operation sinnvoll?
Sie ist es prinzipiell dann, wenn die Beschwerden den Patienten quälen und ihn in seiner Lebensführung so einschränken, dass er selbst die Operation wünscht. Außerdem müssen nicht-operative Therapien ausgeschöpft und Verschleißerscheinungen so ausgeprägt sein, dass es keine sinnvolle Alternative zum Gelenkersatz gibt. Eine Operation ist aber immer der letzte Schritt. Gerade im Bereich der Endoprothetik gibt es Neuentwicklungen, die vielversprechend sind – sowohl im Hinblick auf die Beschaffenheit der Prothese, als auch in Bezug auf die Operationstechnik. Welche Therapie geeignet ist, besprechen wir individuell und ausführlich mit dem Patienten.
Sie wenden eine besonders schonende Operationsmethode an. Welche Vorteile hat das für den Patienten?
Eine Besonderheit unseres Endoprothetik-Zentrums ist die Behandlung der Hüfte über den „vorderen Zugang“. Im Gegensatz zur herkömmlichen Methode, die einen Eingriff über die Körperseite oder den hinteren Teil vorsieht, wird hier ein Schnitt vorgenommen, der das Gewebe besonders schont, weil eine natürliche „Lücke“ zwischen den Muskeln genutzt werden kann und diese somit nicht durchtrennt werden müssen. Auch die Längen der Hautschnitte können deutlich reduziert werden. Das ist ein großes Plus für die Patieten. Sie leiden weniger unter Wundschmerz und erholen sich schneller.