16. Oktober 2019
Herr Dr. Leyer - Welche Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung?
Dr. Leyer: Es gibt eine Vielzahl von Schultererkrankungen, deren Diagnostik und Behandlung individuell durchzuführen und zu entscheiden sind. Das Therapiespektrum reicht von der Behandlung der Kalkschulter bis hin zum Sehnenabriss. Sowohl zu diagnostischen als auch zu therapeutischen Maßnahmen wenden wir arthroskopische Verfahren, die sogenannte Gelenkspiegelung, an. Bei Verschleißerkrankungen werden Teil- oder Totalendoprothesen eingesetzt. Knochenbrüche werden mit sogenannten winkelstabilen Platten versorgt, bei denen fast immer eine sofortige Bewegung erlaubt ist. Die meisten operativen Eingriffe am Schultergelenk erfolgen heutzutage minimal-invasiv. Da bei diesem Verfahren nur kleine Schnitte gesetzt werden müssen, verkürzt sich der Krankenhausaufenthalt für die Patienten. Die Operation selbst macht allerdings nur 50 Prozent des Erfolges aus: Die Nachbehandlung mittels Krankengymnastik ist enorm wichtig für die Genesung. Hierfür arbeiten die Orthopädische Chirurgie und die Physiotherapie Hand in Hand zusammen.
Dr. Leyer:Welche Therapieform wird zur Behandlung von älteren Patienten gewählt?
Bei Menschen im fortgeschrittenen Alter mit irreparablem Sehnen- und Knochenverschleiß führen wir im AGAPLESION BETHESDA KRANKENHAUS die Delta-Prothesen-Operation durch. Diese ist für Betroffene meist die einzige Alternative, um im Alltag wieder schmerzfreier und beweglicher zu sein. Nach einer solchen Operation kommt der Mobilisierung der Patienten durch Physiotherapie eine entscheidende Rolle für den Heilungsprozess zu.